23 Dezember 2009

Der Indian

Diese Weichnachten soll's ein klassischer Truthahn werden. Auf wienerisch wird der "Indian" genannt, das ist die Abkürzung für "Indianischer Hahn". Es besteht das Vorurteil, dass dieser - im Speziellen die Brust - trocken und fasrig wird. Mit nachfolgendem Rezept wird der ganze Hahn wunderbar, speziell die Brust supersaftig und so weich, dass man sie fast mit der Zunge am Gaumen zerdrücken kann.

Zutaten für ca. 16 Portionen
  • Ein Truthahn. Im konkreten Fall: 8,3 kg frische Pöttelsdorfer Edelpute aus dem Metro.
  • Vor dem Kauf prüfen, ob der Hahn auch in das Backrohr paßt. (Ich habe ein überbreites, also bei mir kein Problem)
    Für die festliche Fülle
    • 400g Semmelwürfel
    • 3 Eier, mit etwas Milch versprudelt
    • 2 kleingeschnittene Zwiebel, in Butterschmalz braun geröstet
    • 10 dag kleinwürfelig geschnittener Speck, mit der Zwiebel ausgelassen
    • 30 dag Maroni, kurz aufkochen lassen, einschneiden, braten, auskühlen lassen, schälen und in kleinere Stückchen zerlegen
    • 30 dag Rostbratwürstel, angebraten und in kleine Stückchen geschnitten
    • 1 Bund Petersilie, abgezupft und grob geschnitten
    • 20 dag Dörrzwetschken, kleingeschnitten und kurz aufgekocht
    • Milch
    Beilagen
    • Echt wienerisch ist lt. Hess Risipisi
    • "Very British" sind mindestens zwei Arten von Kartoffeln (Püree + Bratkartoffeln), Erbsen, Parsnips und Gravy
    Die Zubereitung der Füllung
    • Die Semmelwürfel in eine große Schüssel geben.
    • Das Ei mit etwas Milch verquirrlen und darüber verteilen. Sehr gut und locker durchrühren.
    • Danach den Rest vorbereiten, dazugeben und gut vermengen.
    • Den Truthahn damit füllen
    • Was nicht hinein geht, in eine extra Form tun
    • Die Beine und Flügel binden
    Die Zubereitung des Truthahns
    • Das Backrohr auf 200°C vorheizen
    • Den Truthahn in mit Butter eingelassener Alufolie einschlagen. Bei normaler Alufolie braucht man bei der Größe 4 Bahnen, zwei Mal diagonal und noch zwei Mal normal, damit keine Löcher bleiben
    • Auf ein Gitter über einer ausreichend großen flachen Schüssel stellen
    • Mit ca. 0,5cm heißem Wasser untergießen
    • In der ersten Stunde bei 200°C braten
    • Dann weitere 1,5 Stunden bei 160°C weiterbraten
    • Die Alufolie entfernen, damit der Hahn Farbe nehmen kann
    • Eine Stunde ohne Folie bei 160°C weiterbraten
    • Danach die Temperatur auf 70°C drosseln, den Hahn eine Stunde rasten lassen
    • Währenddessen den Saft mit etwas Maizena einkochen
    Learnings
    • Den Saft früher rausnehmen und einkochen. Dabei eventuell durch Wasser ersetzen?
    • Die extra Füllung erst später in den Ofen gestellt (ca. 60 min vor Schluß). Trotzdem nicht so saftig wie die Fülle im Truthahn
    • Weniger Dörrzwetschken und diese kleiner schneiden, sonst wird's zu süß

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      04 Jänner 2009

      Glasarbeiten

      In Korneuburg steht eine Synagoge aus dem 14. Jahrhundert. Derzeit wird sie noch als Garage genutzt, aber es gibt hoffnungsvolle Bemühungen. Wie grandios eine Synagoge klingen kann, hat man donauabwärts schon gezeigt.

      "Glassworks" von Phillip Glass. 5. Juli 2005, Synagoge in Novi Sad. Am Klavier: Branka Parlic

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      22 Juli 2006

      Zivilcourage

      "Man muss etwas machen, um selbst keine Schuld zu haben.
      Dazu brauchen wir einen harten Geist und ein weiches Herz.
      Wir haben alle unsere Maßstäbe in uns selbst, nur suchen wir sie zu wenig."

      Sophie Scholl

      Zivilcourage lernen im .pdf Format oder im Kurs.

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      02 März 2006

      Das Menschenrecht auf Nahrung

      "Ein Kind, das an Hunger stirbt, wird ermordet" ist die Anklage von Jean Ziegler, dem UN-Sonderbericht- erstatter für das Menschenrecht auf Nahrung. "Die Landwirtschaft der Welt könnte leicht 12 Milliarden Menschen ernähren, trotzdem sterben jedes Jahr 800.000 Menschen an Hunger."
      Beispiele aus unserer nächsten Nähe machen in der österreichischen Dokumentation We feed the World von Erwin Wagenhofer betroffen: In Wien wird täglich so viel Brot vernichtet, wie Graz verbraucht.

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      16 Dezember 2005

      Blut, Schweiß und Tränen

      Die Schwerarbeit ist aus unserer Erfahrungswelt verschwunden. Michael Glawogger holt uns die Eindrücke im Film Working Man's Death zurück.
      Gefunden hat er sie an wenig elitären Orten: In einer aufgelassenen Kohlenmine in der Ukraine, in einem Schlachthof in Schwarzafrika oder dort, wo der heiße Schwefel aus dem Boden rinnt.
      Trotz härtester Bedingungen vegetieren die Menschen nicht, sie leben. In fest gefügten gesellschaftlichen Systemen, mit Träumen, Ritualen und Regeln. Ihre selbstverständliche Weisheit ist alles andere als trivial. Sie trifft den Kern des Menschseins.

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