11 Jänner 2009

Wabisabi

Wabisabi bezeichnet eine spezifische Art von Schönheit, aber auch eine Geisteshaltung. Es geht dabei um das Nicht-Perfekte, Eigenständige, Leise, das in Würde altern kann. Dieses ästhetische Konzept kommt aus dem mittelalterlichen Japan und wird als Alternative zu einer oberflächlichen Waren- und Konsumästhetik gesehen.


Es handelt sich dabei um eine Kultur des Unvollendeten, in Veränderung Begriffenen. Die Wabisabi Qualität besteht in Präsenz und stiller Autorität, ohne Züge von Überheblichkeit. Wabisabi Konzepte tangieren oft die Vergänglichkeit und die Einsamkeit des Seins oder wehmütige Traurigkeit. Hierin spiegelt sich ihre innere Verwandtschaft zum Zen wieder.

Wabisabi lädt dazu ein, scheinbar kleine Dinge neu zu entdecken und die Harmonie des Unscheinbaren in der Natur zu empfinden. Es ist gegenwartsorientiert und vertraut mit Uneindeutigkeit und bestehenden Widersprüchlichkeiten. Nicht-Perfektion nimmt eine neue Bedeutung an und wird Grundlage eines Schönheitsideals von individuellen Lösungen und organischen Formen.

Beispiele: Ein Wiki, das lebt und sich ständig verändert, besitzt viel von dieser Wabisabi-Schönheit, denn Wiki ist ein Weg (Prozess) und kein Ziel. Wenn man einen Endzustand herstellen kann (z.B. ideale Information), dann ist ein Wiki überflüssig.
Oder "Shine on you crazy Diamond" von Pink Floyd, was für ein Wunsch an den toten Syd Barret!
Apropos "Tod und Verwesung": Welcher Künstler hat ein Kunstobjekt sündteuer an ein Museum verkauft, in dem Obst in Plexiglas eingegossen verfault?

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06 Jänner 2009

Ich hab' noch nicht gefunden, was ich suche


Die höchsten Berge hab' ich bestiegen
Quer durch die Felder bin ich gerannt
Nur um bei Dir zu sein
Bin gelaufen, bin gekrochen
Hab die Mauern aufgebrochen
Aber ich hab' noch nicht gefunden, was ich suche
Ich habe süsse Lippen geküsst
Heilende Berührungen gefühlt
Es brannte wie Feuer
Dieses brennende Verlangen
Ich habe mit einer Tonne Engel gesprochen
Ich hielt die Hand eines Teufels
Es war warm in der Nacht
Ich war kalt wie ein Stein
Ich glaube an "Dein Reich komme"
Wenn alle Farben zu einer verschmelzen
Ja, ich renne immer noch
Du brachst die Fesseln
Hast die Ketten gesprengt
Du trugst das Kreuz
Das Kreuz meiner Schande
All meiner Schande
Du weißt, ich glaube daran
Aber ich hab' noch nicht gefunden, was ich suche.

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04 Jänner 2009

Vereinsmeierei

Andre Heller heute, am 4. Jänner 2008 bei ?Vera exklusiv? (!!!!):
?Ich bin sicherlich ein spiritueller Mensch, aber ich glaube nicht, dass Gott Mitglied in irgendeinem Verein ist.
Gott spielt nicht im FC Vatikan, nicht im FC Buddha und auch nicht beim FC Klagemauer?.

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Glasarbeiten

In Korneuburg steht eine Synagoge aus dem 14. Jahrhundert. Derzeit wird sie noch als Garage genutzt, aber es gibt hoffnungsvolle Bemühungen. Wie grandios eine Synagoge klingen kann, hat man donauabwärts schon gezeigt.

"Glassworks" von Phillip Glass. 5. Juli 2005, Synagoge in Novi Sad. Am Klavier: Branka Parlic

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03 Jänner 2009

Papana?i

Papana?i (gesprochen: Papa Nasch) ist ein rumänisches Rezept für sensationell flaumig/cremige Topfenknödel, die meine rumänische Großmutter meinem Vater als Kind immer gemacht hat. Leider ist sie viel zu früh verstorben, aber dieses Rezept und einige andere haben sich zum Glück erhalten.

Zutaten (für 2-3 Portionen)
  • 250 g Magertopfen (10%)
  • 70 g Mehl
  • 1 Ei
  • Salz
  • 60 g Semmelbrösel
  • 1 EL Butter
  • Staubzucker
Zubereitung
  1. Den abgetropften Topfen mit dem Ei und dem Salz vermengen. Anschliessend das Mehl dazugeben und gut durchmischen. Etwas rasten lassen.
  2. Ca. 1,5 l leicht gesalzenes Wasser in einem flachen Topf zum Kochen bringen. Kleine Knödel aus der Masse formen und ca. 10 - 12 Minuten schwach wallend kochen. Die Knödel gehen auf und schwimmen, wenn sie fertig sind.
  3. In einer beschichteten Pfanne die Butter mit den Semmelbrösel unter ständigem Rühren anbraten, bis die Brösel goldgelb sind. Anschliessend vom Feuer nehmen, Zucker dazugeben und gut durchmischen.
  4. Die Papana?i mit einer Schöpfkelle aus dem Wasser holen und abtropfen lassen. In den Semmelbrösel wälzen, bis sie ganz bedeckt sind.
  5. Warm mit Zucker bestreut serviert.
Alternativen

  • Statt der gerösteten Brösel kann man auch nur zerlaufene Butter darüberträufeln.
  • In der österreichischen Variante reicht man dazu einen "Zwetschkenröster", ein anderes Kompott oder setzt die Knödel auf einen Fruchtspiegel.
  • In Rumänien gibt man ein paar Löffel Schmand über die Knödel (bei uns kann man Sauerrahm oder Creme Fraiche verwenden). Im rumänischen Original verwendet man Weichweizengries statt Mehl. Dieser ist ein bisschen gröber gemahlen, als bei uns üblich.

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